Liebe Mitglieder, liebe Freunde und Förderer der Balkantrasse!
Das Jahr 2012 neigt sich dem Ende zu, und es hat sich viel getan im Förderverein Balkantrasse Leverkusen. Ein Rückblick über das an Ereignissen reiche Jahr lohnt sich.
Zahlen und Statistik:
Der Förderverein wurde im Mai 2010 gegründet und ist somit gut zweieinhalb Jahre alt.Ende 2011 hatte er bereits über 1200 Vereinsmitglieder, heute sind es rund 1750. Dies entspricht einem Wachstum von 45 Mitgliedern pro Monat gegenüber 60 Neumitgliedern pro Monat seit der Gründung bis Ende 2011.
Der Kassenstand (ohne Spendenzusagen) hat sich 2012 sehr erfreulich entwickelt. Wir sind mit rund 55.000 Euro in das Jahr gestartet und verfügen heute über ein Barvermögen von ca. 170.000 Euro. Wir konnten also im Schnitt an die 10.000 Euro Spenden pro Monat einnehmen, was deutlich über den Einnahmen von unter 3.000 Euro pro Monat im Zeitraum davor liegt.
Die größte Einzelspende einer Privatperson betrug bemerkenswerte 10.000 Euro. Seit wir „Anteilscheine“ für Spenden ausgeben, die symbolisch mindestens einem Meter Balkantrasse, also 70 Euro, entsprechen, ist die Zahl der Einzelspenden merklich gestiegen. Inzwischen hat unser Schatzmeister an die 400 Anteilscheine ausstellen können.
Aktivitäten:
War unser Hauptanliegen im Jahr 2011 noch, Überzeugungsarbeit hinsichtlich der Durchführbarkeit unseres Projektes zu leisten, vor allem bei den Entscheidungsträgern der Stadt, so ist uns dies (u.a.) dank der großen Mitgliederzahl inzwischen vollauf gelungen.
In diesem Jahr konnten wir uns unserer wichtigsten Aufgabe widmen, nämlich das notwendige Geld zusammen zu bringen – hierzu unten mehr.
2012 hat sich der Aktivenkreis fast jeden Donnerstagabend im Büro von „Opladen Plus“ getroffen, um zu planen, zu diskutieren und zu informieren; unser Dank gilt an dieser Stelle dem Team von Opladen Plus, das uns nicht nur das Büro für unsere Besprechungen zur Verfügung stellt, sondern auch Platz für unser komplettes Equipment mit allem, was dazu gehört (Infostand und -materialien, Lager, Archiv usw.).
Wir hatten dieses Jahr rund zwei Dutzend Auftritte in der Öffentlichkeit – den genauen Überblick haben selbst die Organisatoren und Aktiven verloren. Das heißt: durchschnittlich alle zwei Wochen haben wir einen Infostand vorbereitet und angeboten oder an einer öffentlichen Veranstaltung teilgenommen (Näheres dazu im folgenden Abschnitt).
Die Höhepunkte des Jahres 2012:
Im Februar und März haben wir die Balkantrasse zum ersten Mal freigeschnitten. Den Aufrufen zur Unterstützung sind jeweils an die 50 Vereinsmitglieder gefolgt. Die ehemalige Bahnstrecke war auf Leverkusener Stadtgebiet Ende März erstmals wieder vom Imbacher Weg bis zur Stadtgrenze Burscheid halbwegs begehbar. Dieser ungewohnte Zustand wurde einer Gruppe Interessierter auf einem Spaziergang am Ostermontag – bei strömendem Regen – getestet. Zuvor hatten wir am 31. März die Strecke im Rahmen der Leverkusener „Aktion Putzteufel“ zusätzlich von Müll befreit.
Im November wurden im unteren Abschnitt die Betonelemente der ehemaligen Kabelrinne entfernt. Sie wogen immerhin 80 kg pro Stück und mussten von Hand gestapelt werden, damit sie per Traktor aufgenommen werden konnten. Das Abtransportieren übernahm Landwirt Bossmann aus Monheim, der uns als Mitglied des Rotary-Clubs Leverkusen diesen Arbeitseinsatz schenkte; zusätzlich haben uns die Rotarier eine Spende in Höhe von 10.000 Euro zukommen lassen. Dafür unser besonderer Dank!
Im ersten Halbjahr 2012 bot uns Markus Pott an, den Verein im Schaufenster des leer stehenden Ladenlokals gegenüber der Opladener Fußgängerzone zu präsentieren. Mit Plakaten und einer kurzen Bildschirmpräsentation haben wir (über Monate) an dieser prominenten Stelle Menschen neugierig auf unseren Förderverein gemacht.
Ein großartiges Erlebnis war die Eröffnung der Balkantrasse in Burscheid, Wermelskirchen und Remscheid am 22. April. Von Gut Ophoven aus organisierte der Förderverein einen Fahrradkorso mit über 200 Teilnehmern: der Korso fuhr auf der Burscheider Straße bis zum Einstieg in die Balkantrasse in Höhe Kuckenberg und dann auf dem neuen Radweg weiter zur Festmeile in Burscheid.
Der Förderverein hat der Eröffnung einen kaum zu übersehenden Farbtupfer verpasst, indem weit über hundert Warnwesten mit Logo gegen Spenden verteilt wurden. Für uns Aktive war die Resonanz, aber auch das Erlebnis des neuen Rad- und Wanderweges Ansporn, mit aller Energie weiter zu machen.
Am 12. Mai fand im Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Bergisch Neukirchen ein Benefizkonzert mit fünf Bands zu unseren Gunsten statt. Initiator war Uwe Debald von Empire Blend. Aufgetreten sind weiterhin Abgestaubt, Shin Kicker, Indiana Dog Tax und Backdoor Bluesband. Ein besonderer Höhepunkt war ein extra für die Balkantrasse komponiertes Lied. Es war auch letztes Wochenende auf dem Adventsmarkt der evangelischen Gemeinde in Bergisch Neukirchen zu hören.
Auf der Bierbörse hatte der Veranstalter, Werner Nolden, uns einen Bierstand zur Verfügung gestellt und uns im Anschluss für viertägiges, fleißiges Zapfen den Nettogewinn gespendet. Damit wurde dies neben der Eröffnung der Balkantrasse zu einer der lukrativsten Veranstaltung für uns.
Im Herbst hat eine Gruppe von vier Personen für die Regionale 2010 eine Quellensammlung über die Wippertalbahn erstellt. Das ist die ehemalige Bahnstrecke von Bergisch Born über Hückeswagen und Wipperfürth nach Marienheide, die seit diesem Sommer bis auf einen Tunnel vollständig als Rad- und Wanderweg unter dem Namen Wasserquintett fertig gestellt wurde. Über die Wippertalbahn gibt es, anders als für die meisten anderen Nebenbahnstrecken der Region, kein Buch. In Wipperfürth soll in der Basisstation Wasserquintett eine Ausstellung zur Bahnstrecke eingerichtet werden. Unsere Sammlung umfasst eine Tabelle mit 1132 Einträgen zu Zeitungsartikeln, Fotos und Archivalien, die in einer umfangreichen Recherche beispielsweise im Internet, bei Stadtarchiven und Gruppen von Eisenbahnbegeisterten zusammengetragen wurde. Besonders ergiebig war das private Archiv von Hella Krumm aus Hückeswagen. Von der Regionale 2010 haben wir für diese Arbeit 15.000 Euro erhalten.
Uns wurde häufig berichtet, und wir haben auch selber beobachtet, dass Radfahrer aus Richtung Burscheid kommend in Kuckenberg gestrandet sind und nicht weiter wussten. Diese Ortsunkundigen können seit Ende September im gegenüber liegenden „Haus Kuckenberg“ die neue Rad- und Freizeitkarte gegen eine Spende erhalten. Weitere Abgabestellen sind auf unserer Internetseite aufgeführt.
Das letzte Glanzlicht des Balkantrassen-Jahres hat vielleicht weniger mit dem Ausbau des Rad- und Wanderweges zu tun, hat dafür aber dem Aktiven-Team sehr viel Spaß gemacht: Wir sind Stadtmeister im Eisstockschießen (bei „Leverkusen on Ice“) geworden. Dieses Ergebnis war zugegebenermaßen für uns selbst ziemlich überraschend, symbolisiert jedoch trefflich, was man schaffen kann, wenn man an den Erfolg glaubt.
Denn: Wer hätte vor zweieinhalb Jahren gedacht, dass jetzt – in der (letzten) Ratssitzung des Jahres – der einstimmige Beschluss für den Ausbau der Balkantrasse gefasst würde.
Zum Stand des Projekts:
Im September hat die Stadt Leverkusen den vom Förderverein ausgearbeiteten Förderantrag beim Land Nordrhein-Westfahlen eingereicht und gleichzeitig um den Anschluss vom Imbacher Weg zum Bahnhof Opladen/Neue Bahnstadt ergänzt.
Wir müssen jetzt auf den Förderbescheid warten, bevor die Bauausschreibung oder gar die Baumaßnahmen begonnen werden können. Eine Entscheidung wird erst im zweiten Quartal 2013 erwartet. Immerhin dürfen wir die Trasse weiter freischneiden. Derzeit wird geprüft, welche Bäume umsturzgefährdet – also s.g. Gefahrenbäume – sind; diese Bäume dürfen jederzeit beseitigt werden ebenso wie Gestrüpp und Stangenholz, also dünne Bäume im Bereich des Gleisschotters.
Auf unserer Mitgliederversammlung am 8.November – und im Anschluss auch in der Presse – wurde berichtet, wir hätten den Eigenanteil für die Balkantrasse beisammen. Um Missverständnisse zu vermeiden: Diese Aussage betrifft nur den förderfähigen Teil, also die notwendigen Eigenmittel, um die volle Landesförderung zu erhalten.
Weiteres Geld benötigen wir für alle Extrakosten, die gar nicht gefördert werden, beispielsweise für die Planung oder die „Möblierung“ des Radwegs – etwa Bänke und Mülleimer. Außerdem haben wir uns ja verpflichtet, die Balkantrasse für die nächsten 20 Jahre zu unterhalten. Und schließlich bleiben auch evtl. Mehrkosten beim Bau der Trasse am Verein „hängen“. Weitere Einzelheiten können Sie im Protokoll zur Mitgliederversammlung auf unserer Internetseite nachlesen.
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr, das uns (hoffentlich) den Baubeginn auf der Balkantrasse bescheren wird.
Petra und Jan Haller und der Aktivenkreis des Fördervereins Balkantrasse
02171/733103